Besuch HBM Töchterle im WIFI Tirol


Vizepräsident Martin Felder/WK Tirol, HBM Dr. Karlheinz Töchterle, Direktor Mag. Horst Wallner/WK Tirol (von links)

Minister Dr. Töchterle am WIFI Tirol:
Mit dem Buschmesser eine Schneise für Berufsakademien schlagen


Wissenschaftsminister Dr. Karlheinz Töchterle diskutierte am 9. August im WIFI-Unternehmerzentrum mit Unternehmensvertretern und leitenden Mitarbeitern der Wirtschaftskammer Tirol über die Weiterentwicklung der dualen Bildung. Eckpunkte waren eine Verbesserung der schulischen Vorbildung, die Einrichtung von Berufsakademien und einer Dualen Hochschule sowie die Verbesserung der Durchlässigkeit der dualen Ausbildung zum tertiären Sektor.

Für Minister Dr. Karlheinz Töchterle ist der Ausbildungsmix in Österreich der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und die niedrige Arbeitslosigkeit. Das von anderen Staaten oft kopierte Kernstück, die duale Ausbildung, müsse gestärkt und ausgebaut werden. Vordringlich sind für den Minister die Forcierung berufsbegleitender Studien sowie die Durchlässigkeit der dualen Ausbildung in den tertiären Sektor (Fachhochschulen und Universitäten).

Ein wesentlicher Punkt zur Erreichung dieses Zieles ist die Einrichtung von Berufsakademien, bei der der Minister Verzögerungen einräumte. "Ich werde mich persönlich in dieser Frage einsetzen und mit dem Buschmesser eine Schneise in das bürokratische Dickicht schlagen", sicherte der Minister zu.

WIFI-Kurator Vizepräsident Martin Felder betonte, dass die angestrebte Qualitätsverbesserung im dualen Bereich nur berufsbegleitend möglich sei: "Sonst fehlt uns die Unterstützung seitens der Unternehmerschaft. Wir brauchen Berufsakademien, um die Weiterentwicklung der dualen Ausbildung mit den Erfordernissen der Wirtschaft vereinen." Durchlässigkeit in den tertiären Sektor wäre über den Umweg ausländischer Universitäten bereits jetzt möglich, sei jedoch nicht wünschenswert. "Es ist uns ein großes Anliegen, dass es nicht notwendig sein wird, auf diesen Umweg ausweichen zu müssen", so Felder.

WIFI-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Sparer unterstich diese Forderungen und ortete darüber hinaus den größten Handlungsbedarf bei der Vermittlung von schulischen Grundkenntnissen. Er forderte darüber hinaus – wie in der Schweiz bereits umgesetzt - einen eigenen tertiären Sektor im Bereich duale Bildung. Zur Sicherung des unternehmerischen Nachwuchses müsse die duale Bildung gestärkt und das Image verbessert werden. In Kooperation mit den Universitäten solle eine Duale Hochschule eingerichtet werden, um duale Programme zu entwickeln und eine pädagogisch fundierte Schulung der Ausbildner zu gewährleisten. "Zusammen mit den Berufsakademien ermöglicht das die Verschränkung der dualen Ausbildung mit dem tertiären Sektor", so Sparer.

Foto: WK Tirol