In den letzten Jahren ist der Bedarf an Businesscoaches und -Coachinnen in Unternehmen stark gestiegen – und der Trend wird auch weiterhin anhalten. Komplexere Situationen und Probleme gehen mit der fortschreitenden Digitalisierung, Modernisierung und Innovation von Unternehmen einher. Der Bedarf an Fachkräften in diesem Beruf ist somit sichergestellt.
Wozu braucht es Businesscoaches und -Caochinnen?
Beim Coaching werden keine Lösungsvorschläge geliefert, stattdessen begleiten Businesscoaches und -Coachinnen ihre Klientel dabei, eigene Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln.
Wer erfolgreich im Beruf sein will, braucht neben fachlicher Kompetenz auch Soft Skills – also persönliche, soziale und methodische Kompetenzen. Coaching ist dabei die ideale Methode, um wichtige Eigenschaften zu fördern. So kann beispielsweise die Bereitschaft zur Eigeninitiative oder auch Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie eine strukturierte Arbeitsweise gefördert werden. Coaching hat somit direkten Einfluss auf den Workflow einzelner Mitarbeiter:innen und wirkt sich gleichzeitig auf die persönliche Entwicklung und schlussendlich auch auf das Betriebsklima aus.
In drei Schritten zum vernetzten Businesscoach Professional
Das erste Modul der Akademie schließen die Teilnehmenden als Businesscoaches bzw. Businesscoachinnen ab. Für Führungskräfte, interne Coaches und Coachinnen oder Unternehmensberater:innen stellt die Ausbildung eine wertvolle Zusatzqualifikation dar. „In der Praxis geht es darum, die Kommunikation im Betrieb zu verbessern, Konflikte zu klären und die Organisation Schritt für Schritt weiterzuentwickeln“, erklärt Barbara Stöckl, Bildungsmanagerin des Bereichs Persönlichkeit am WIFI Tirol. Businesscoaches und -Coachinnen bringen dieses Know-how mit und leisten damit einen wertvollen Beitrag für das Gesamtunternehmen. Das erste Modul der Coaching-Akademie befasst sich inhaltlich mit den Kompetenzen, Konzepten und Methoden, die Businesscoaches und -coachinnen in ihrer täglichen Arbeit benötigen.
Im zweiten Modul werden die Kursteilnehmenden zu Professional Coaches und Coachinnen ausgebildet. Themen wie positive Psychologie, verschiedene Interventionstechniken, Konfliktlösung und Team-Coaching werden gemeinsam erarbeitet.
Das dritte Modul der Coaching-Akademie ist das jährlich stattfindende Coaching-Forum. Dabei handelt es sich nicht per se um eine Aus- bzw. Fortbildung, sondern um ein Networking-Treffen für Absolventinnen und Absolventen.

WIFI Trainerin Elisabeth Walcher berichtet im Interview über die Coaching-Akademie und den Beruf an sich:
Was fasziniert Sie persönlich am Businesscoaching?
Diese Ausbildung ist für mich immer eine besondere Freude, weil wir zu dritt diesen Lehrgang leiten. Wir haben unterschiedliche Zugangsweisen und Ansätze und diese Diversität ist ein Mehrwert. Sowohl für mich als Trainerin als auch für die Teilnehmenden. Es wird kompaktes Wissen anwendungsorientiert vermittelt, auch das macht diesen Lehrgang so besonders. Speziell für diesen Lehrgang wurde ein Coaching-Loop entwickelt. Dieser ermöglicht den Teilnehmenden auf ein Coaching-Modell zuzugreifen, was gerade in den Anfangsjahren wichtig ist, weil es Orientierung im Coaching-Prozess bietet.
Warum sollte man die Coaching-Akademie am WIFI Tirol besuchen – was unterscheidet diese von vergleichbaren Ausbildungen?
Da gibt es einiges anzuführen! Zuallererst: Mit sehr realistischem Blick auf die Herausforderungen der Wirtschaft und Begebenheiten des Marktes sind aufeinander abgestimmte Lehrgänge und Module entwickelt worden, die die Coaching-Kompetenzen entwickeln und erweitern. Die Möglichkeit der Spezialisierung ist ebenso gegeben wie das erste Kennenlernen des Coaching-Berufes. Da spielt die Größe des Hauses schon eine wichtige Rolle. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Praxisbezug. Hier wird geübt! Alle Teilnehmenden haben nach dem Abschluss ein Paket an Werkzeugen in den Händen, das im Beruf, im Privaten und als angehende:r Coach:in eingesetzt werden kann. Dieser Werkzeug-Kasten ist uns wichtig, denn er stellt die Qualität der Arbeit sicher.
Welche Voraussetzungen sollte man als Mensch mitbringen, um für diesen Beruf geeignet zu sein?
Eine Begeisterungsfähigkeit für die Begleitung von Menschen und Prozessen! Doch das allein würde nicht ausreichen. Es braucht die Bereitschaft und den Willen, sich auf eigene Lernprozesse einzulassen und diese zu reflektieren. Für die Reflektion braucht es wiederum ein solides und valides Theorieverständnis, dem man sich zugewandt fühlt und das man vertiefen möchte.
Welchen Herausforderungen begegnet man als Businesscoach im Berufsalltag?
Die Einsatz-Bereiche sind sehr vielfältig und dementsprechend die Herausforderungen und Anforderungen. Am wichtigsten ist es, zu wissen, worin die eigenen Stärken im Coaching liegen und für welche Coaching-Bereiche man bereits Wissen mitbringt. Liegt meine Stärke in der Führung von Gruppen oder ist es eher die Einzelbegleitung, die ich kann? Lege ich meinen Schwerpunkt auf Karriere-Coaching oder Persönlichkeits-Coaching? Möchte ich selbständig arbeiten oder innerhalb eines Unternehmens meine Arbeit professionalisieren? Diesen Fragen werden bei der Ausbildung auch Raum gegeben.
Wie gestalten sich die einzelnen Unterrichtseinheiten?
Nachdem es einen theoretischen Input gibt, geht es zu den Übungen. In der Regel wird ein Coaching-Tool im Plenum gezeigt, sodass dieses dann in einem Coaching-Setting – zu zweit oder zu dritt – geübt werden kann. Die Atmosphäre ist wertschätzend und inspirierend. Wichtig ist auch, dass wir mit Heiterkeit und Wohlwollen bei der Sache sind. Um die Arbeit zu erleichtern, haben sich die Wissens-Karten bewährt: Theorie-Wissen ist da knackig zusammengefasst, sodass sie auch gut abgespeichert werden können. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden Aufgaben, die sie in Peer-Groups üben. Außerdem erhalten die Teilnehmenden unter anderem die Möglichkeit, einen Charakterstärken-Test zu machen. Das wird stets als große Bereicherung empfunden, schafft eine positive Lernerfahrung und schärft das eigene Persönlichkeitsprofil.
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