Die Gesellschaft altert, immer mehr Menschen sind auf Medizinprodukte angewiesen. Der Handel und die Beratung von Medizinprodukten ist ein reglementiertes Gewerbe mit Befähigungsnachweis. Bei der Vielzahl an Medizinprodukten spielt die Aus- und Weiterbildung des Personals eine wichtige Rolle. In der Ausbildung zum Medizinproduktberater und der Vorbereitung auf die Befähigungsprüfung „Handel mit Medizinprodukten“ werden aktuelle Lerninhalte vermittelt und in Praxisbeispielen gefestigt. Robert Bacsa, Diplomingenieur und langjähriger Trainer am WIFI erklärt uns, worauf es bei beiden Kursen ankommt:

Was sind die Hauptthemen der Kurse?

Man unterscheidet mehr als eine halbe Million unterschiedliche Medizinprodukte. Arzneimittel können pharmakologisch, immunologisch oder den Stoffwechsel betreffend wirken und daraus ergibt sich jeweils eine ganz andere Gesetzesmaterie. Im Kurs lernt man deshalb die medizinischen Grundlagen der Medizinprodukte und es wird ein gewisses Grundverständnis aufgebaut, was mit diesen Produkten alles gemacht wird. Wir haben also eine Reihe von Gesetzesmaterien kurz zu beleuchten, wie zum Beispiel Strahlenschutzgesetze, Eich- und Vermessungswesen sowie Preisgesetze. Wir befassen uns hier mit einer Vielzahl von Medizinprodukten, es geht von der einfachen Injektionsspritze bis hin zum Röntgengerät, also sowohl elektrisch als auch nicht elektrisch.

Wer ist die Zielgruppe?

Man sollte natürlich eine gewisse Affinität zum medizinischen Geschehen oder zu medizinischen Einrichtungen des Gesundheitswesens haben, man muss ja mit Fachärzten, Pflegepersonal und Technikern sprechen. Hierbei sollte man auch daran interessiert sein, dass die Produkte richtig angewandt werden und dies durch fachgerechte Einschulungen sicherstellen. Der zweite Kurs ist die Vorbereitung auf die Befähigungsprüfung „Handel mit Medizinprodukten“. Wichtig zu wissen ist, dass Firmen, die Wirtschaftsakteure im Gebiet der Medizinprodukte sind, einen gewerberechtlichen Geschäftsführer beschäftigen müssen. Man kann also mit dem erfolgreichen Abschluss der Prüfung bei einer solchen Firma angestellt sein, man kann sich aber auch selbstständig machen und mit Medizinprodukten handeln.

DI. Robert Bacsa

DI. Robert Bacsa

WIFI-Trainer

Was gibt es für Vorteile, den Kurs am WIFI abzuschließen?

Der Vorteil, ist der, dass man auf freiwilliger Basis ein Zeugnis bekommt. Es ist nicht wie beim Pharmareferenten eine kommissionelle Prüfung erforderlich. Beim Medizinproduktberater ist diese freiwillig. Natürlich ist es aber eine gewisse Empfehlung, das Zeugnis zu erlangen, denn damit hat man bessere Chancen, einen Job zu bekommen.

Wie kann man den Kurs abschließen?

Die Befähigungsprüfung beinhaltet 4 Module, welche erfolgreich abgeschlossen werden müssen: eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, die Lehrlingsausbildungsbefähigungsprüfung und der Unternehmerschein. Bei den schriftlichen und mündlichen Prüfungen muss man nicht nur Wissen wiedergeben, sondern theoretische Lerninhalte in praktische Abläufe umsetzen. Die Antworten auf die Praxisbeispiele müssen fachlich richtig, ökonomisch vertretbar und praxisgerecht sein.

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Bild oben rechts: ©Robert Bacsa