
Strenge Regeln für Feuerwerke
„Nur den wenigsten ist bewusst, dass das Abbrennen von Feuerwerken strengen Richtlinien unterliegt“, erklärt Christoph Riedl, Sachverständiger für Pyrotechnik und Lehrgangsleiter der Ausbildungsreihe Pyrotechnik am WIFI Tirol. So ist es grundsätzlich verboten, Raketen, Kracher, römische Lichter oder Heuler in der Nähe von Krankenhäusern, Altersheimen, Kirchen, Tankstellen und in geschlossenen Räumen zu zünden.
Der Gesetzgeber teilt Feuerwerksartikel in verschiedene Kategorien ein. Maßgebliche Kriterien dafür sind ihre Verwendungsart, ihre potenzielle Gefährlichkeit und ihr Lärmpegel. In die Kategorie F1 fallen Feuerwerkskörper, von denen kaum Gefahr ausgeht, beispielsweise Knallerbsen, Wunderkerzen, Party- und Tischfeuerwerke. Diese Artikel dürfen zum Teil auch in geschlossenen Räumen verwendet werden.
Fachausbildung Pyrotechnik am WIFI Tirol
Mit pyrotechnischen Artikeln, die der Kategorie Großfeuerwerke, also Kategorie F3 und F4, zugeordnet werden, dürfen nur Personen hantieren, die über eine behördliche Genehmigung und die nötige Fachkenntnis verfügen. „Diese Profifeuerwerke unterscheiden sich deutlich von frei verkäuflichen Produkten, sowohl in der Handhabung als auch darin, wie sie abgebrannt werden“, erläutert Christoph Riedl. Bei unsachgemäßer Verwendung geht von solchen pyrotechnischen Gegenständen mittlere bis große Gefahr aus. Wer solche Feuerwerke abbrennen möchte, muss daher Sachkunden und Fachkenntnis vorweisen.

Sie möchten Ihre Begeisterung für Feuerwerke zum Beruf machen?
Per Bescheid des Bundesministeriums für Inneres ist das WIFI Tirol ermächtigt, pyrotechnische Ausbildungen durchzuführen. In diesen erlangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Sachkunde und Fachkenntnis, die zum Abbrennen von Feuerwerken der Kategorien F3 und F4 sowie T2 und S2 ermächtigen.
Die Ausbildungsreihe beginnt mit einem kostenlosen Informationsseminar. Dieses gibt einen ersten Einblick in das Berufsbild und gesetzliche Grundlagen. Es besteht die Möglichkeit, direkt mit dem Lehrgangsleiter offene Fragen zu besprechen, u.a. die Anrechenbarkeit von praktischen Erfahrungen, wie Hilfstätigkeiten bei Großfeuerwerken.
Der erste Teil des Lehrgangs besteht aus dem Modul F3. In 28 Lehreinheiten arbeiten sich die angehenden Pyrotechniker/innen in Rechts- und Fachkunde sowie Fach- und Sicherheitstechnik ein. Außerdem stehen praktische Übungen am Programm. Der Lehrgang F3 endet mit einer kommissionellen Prüfung.
Im Lehrgang F4 eignen sich die Teilnehmer/innen die Fachkenntnis an, um selbständig Großfeuerwerke abbrennen zu dürfen. Zugangsvoraussetzung sind das positiv absolvierte Modul F3 sowie der Nachweis über die Mitwirkung bei 15 behördlich genehmigten Großfeuerwerken. Es besteht die Möglichkeit, diese Praxis im Beisein eines unserer Vortragenden zu sammeln.
Das WIFI Tirol bietet auch eine Ausbildung zum Bühnenpyrotechniker an. Außerdem schulen wir Personen, welche pyrotechnische Gegenstände lagern oder verkaufen möchten.