Lebens- und Sozialberaterinnen- und berater helfen Menschen bei der Gewährleistung eines gesunden psychischen Wohlbefindens. Die Akademie für Lebens- und Sozialberatung am WIFI Tirol bildet hierfür qualifizierte Personen aus.

Das sind die Aufgaben der Lebens- und Sozialberatung

Die Arbeit der Beraterinnen und Berater ist nicht nur vielseitig, sondern vor allem anspruchsvoll. Sie begleiten und betreuen Menschen in Entscheidungs- und Problemsituationen. Lebens- und Sozialberaterinnen- und berater helfen beispielsweise bei individuellen, sozialen Problemen. Persönlichkeitsprobleme wie Angst oder Einsamkeit, aber auch Krankheit, Identitätsstörungen, Krisen, Sexualprobleme, Trauer, etc. können thematisiert werden. Personen mit psychischen Störungen oder Erkrankungen gehören allerdings nicht zur Klientel. Ziel von Lebens- und Sozialberaterinnen- und beratern ist die Hilfe zur Selbsthilfe.

Der Bedarf an psychosozialer Beratung ist gerade in der heutigen Zeit, auch angesichts dessen, dass Psychotherapeutinnen- und therapeuten oft ausgebucht sind, sehr groß.

Bernadette Wuelz

WIFI Trainerin

WIFI Akademie: Individuelle Schwerpunktsetzung und modularer Aufbau

„Die Akademie für Lebens- und Sozialberatung am WIFI bietet einerseits den kompletten Lehrgang und andererseits auch Zusatzmodule an, die bereits ausgebildete Lebens- und Sozialberaterinnen- und berater buchen können“, erzählt WIFI Lehrgangsleiterin Bernadette Wuelz. Der Komplettlehrgang dauert insgesamt 6 Semester, wobei die Teilnehmenden bereits im Vorfeld Schwerpunkte setzen können.
Für die Weiterbildungsverpflichtung bietet das WIFI Tirol auch individuell wählbare Module an: Von Jugendarbeit über Paarberatung bis hin zur Human Resources, Organisationsentwicklung oder Unternehmensberatung in der Wirtschaft.
„Die Ausbildung am WIFI beinhaltet neben den 584 Stunden, die in Österreich bei allen Lehrgängen Vorschrift sind, 15 Stunden Selbsterfahrung, 45 Stunden Supervision sowie eine Sommerwoche in Südtirol“, so Wuelz.
Wer die Ausbildung an der WIFI Akademie absolviert, kann sich nach erfolgreichem Abschluss selbständig machen oder im sozialen Bereich tätig werden – letzteres ist sogar ohne die eigentlich erforderliche Praxiserfahrung von 750 Stunden möglich.

Letzte Ausbildungschance in diesem Ausmaß Mit Februar 2022 wurde eine neue Verordnung

Mit Februar 2022 wurde eine neue Verordnung für die Ausbildung beschlossen. Diese wird künftig mit 180 ECTS auf NQR-Level 6 eingestuft. Gleichzeitig besteht damit die Möglichkeit, die Ausbildung mit einem akademischen Titel abzuschließen.
Allerdings hat diese Neuerung auch einen Haken: Die gesamten Ausbildungsstunden werden somit von bisher 1364 auf 4500 Stunden erhöht. „Der Arbeitsaufwand wird höher und die Ausbildung wird sich um mindestens 250 Stunden Präsenzzeit erhöhen und damit auch erheblich teurer werden“, meint Bernadette Wuelz.
All jene, die den kürzeren Lehrgang machen möchten, sollten daher die Chance nicht verpassen, den Lehrgang nach bisherigem Ausbildungsweg bis zum Herbst 2024 zu absolvieren. „Danach ist nur mehr der lange Ausbildungsweg möglich“, betont die Lebens- und Sozialberaterin.

Beitragsbild: ©contrastwerkstatt
Foto Bernadette Wuelz: ©Perjen