Qualitätsmanagement sorgt dafür, dass die Angebote eines Unternehmens und die Erwartungen seiner Kunden übereinstimmen. Zudem hilft es dabei, Prozesse zu optimieren und Verbesserungen umzusetzen. Ein QM-System ist somit einer der wichtigsten Schlüssel für kurz- und langfristigen Erfolg von Betrieben.

Wohl kaum ein Unternehmen behauptet von sich, auf Qualität oder Qualitätsmanagement zu verzichten. Doch was ist das überhaupt – Qualitätsmanagement?

Nun, etwas sperrig ausgedrückt handelt es sich bei Qualitätsmanagement um ein System aus Regeln, Abläufen und Zuständigkeiten im Unternehmen. Dieses hat die Aufgabe, Produkte, Dienstleistungen und interne Prozesse an den Bedürfnissen interner und externer Kunden auszurichten. Denn Qualität ist kein Selbstzweck, im Zentrum steht die Kundenorientierung. Und Qualitätsmanagement-Systeme garantieren, dass Kundenanforderungen systematisch erfüllt werden. Eines der bekanntesten QM-Systeme ist in der ISO 9001 definiert.

Qualität ist nicht Aufgabe einzelner Mitarbeiter. Für die Qualität eines Unternehmens sind alle Mitarbeitenden verantwortlich. Speziell qualifizierte Mitarbeiter helfen mit, innerbetriebliche Qualitätsstandards zu etablieren und deren Einhaltung zu garantieren.

Patrick Geir

Kontinuierliche Verbesserung als übergeordnetes Ziel

„In der Gestaltung ihres QM-Systems sind Unternehmen relativ frei. Die ISO 9001 gibt z.B. eher eine Anleitung für den Aufbau eines QM-Systems, sie ist kein starres Regelwerk“, erläutert Patrick Geir vom WIFI Tirol. Er verantwortet den Ausbildungsbereich Qualitätsmanagement, der einen wichtigen Teil im WIFI-Angebot einnimmt. Kein Wunder, sind QM-Systeme doch unmittelbar dafür verantwortlich, wie erfolgreich es Unternehmen gelingt, sich am Markt zu positionieren.

Das WIFI Tirol bietet zahlreiche QM-Aus- und Weiterbildungen an, welche stufenförmig aufgebaut sind…

Die Basis bildet die Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten. Die Teilnehmenden erlernen in drei Modulen, wie Unternehmensprozesse optimiert werden und ein prozessorientiertes QM-System aufgebaut wird. Die Ausbildung kann mit der Prüfung zum Internen Auditor abgeschlossen werden.

Die nächste Stufe der Ausbildungen bietet der Lehrgang zum Qualitätsmanager. Die Kursteilnehmer werden zu QM-Fachleuten ausgebildet, welche in der Lage sind, eigenverantwortlich Qualitätsverbesserungen im Betrieb zu implementieren.

Auf der obersten Ebene finden sich schließlich Ausbildung und Prüfung zum Externen Auditor. Wie die Lehrgänge auf den darunterliegenden Stufen auch, können diese mit einem Zertifikat der unabhängigen WIFI-Zertifizierungsstelle abgeschlossen werden.

Qualitätsmanagement als Treiber des Unternehmenserfolgs

„Ein QM-System kann man sich wie ein Puzzle vorstellen, bei dem verschiedene Teile ein großes Ganzes ergeben“, erklärt Patrick Geir. Das große Ganze entspricht dem Unternehmenserfolg, die einzelnen Teile sind die Elemente des Systems. Ein Qualitätsmanagementsystem besteht dabei zumindest aus folgenden Komponenten:

Unternehmensziele

Diese bilden die Basis des QM-Systems. Es wird also festgelegt, was ein Unternehmen erreichen und wie es von Kunden wahrgenommen werden möchte. Auf dieser Grundlage fußt jede Unternehmensstrategie. Umgekehrt ist es ohne festgelegte Ziele nicht möglich, messbare Erfolge zu erzielen.

Kundenorientierung

Das QM-System legt Abläufe und Verfahren fest, mit denen regelmäßig die Kundenzufriedenheit gemessen wird. Damit soll vermieden werden, dass im Unternehmen eine falsche Selbstwahrnehmung entsteht, weil Kundenfeedback eher zufällig erfolgt und daraus falsche Schlüsse gezogen werden. Langfristig soll so die Kundenzufriedenheit erhöht und die Bindung derselben an das Unternehmen gestärkt werden.

Prozessorientierung

Die wichtigsten Geschäftsprozesse werden dokumentiert und zugänglich gemacht für alle, die davon betroffen sind. Dadurch werden Schwächen identifiziert und lückenhafte Abläufe kenntlich gemacht. Dies führt zu mehr Effizienz und Ersparnis von Zeit und Geld.

kontinuierliche Verbesserung

Das QM-System sorgt dafür, dass Unternehmen sich konsequent weiterentwickeln, z.B. indem Kundenkontakte ausgewertet werden oder ein Ideenmanagement etabliert wird.

Qualitätsmanagement = Gewinn für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen

„Qualitätsmanagement ist kein Selbstzweck. Unternehmen profitieren wirtschaftlich enorm, wenn sie ein solches System einführen“, betont Patrick Geir. Denn QM-Systeme führen nachweislich zur kontinuierlichen Leistungssteigerung aller Unternehmensabläufe. Prozesse und Zuständigkeiten werden klarer. Durch den Fokus auf die Kundenzufriedenheit und kontinuierliche Verbesserung sinken zudem die Reklamationskosten. Dies alles wirkt sich positiv auf die Motivation von Mitarbeitern aus, was wiederum dem Unternehmenserfolg zugutekommt.