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Management / Unternehmensführung

Neue Kurse für Führungskräfte am WIFI Imst Oberland

Am WIFI Imst Oberland unterrichtet Rudolf Beirer Führungskräfte im Bereich der Mitarbeiterführung. Er ist selbst seit über 20 Jahren Trainer, Coach, Berater, Autor und Experte für Führungskräfte-Entwicklung, Team-Entwicklung, Zeitmanagement, Selbstmotivation und Stressmanagement. „Ich habe selbst auch Führungserfahrung als Leiter des Bereichs HR-Management und coache und trainiere Führungskräfte in unterschiedlichen Hierarchieebenen und unterschiedlichen Branchen“, so Rudolf Beirer.  

Bei der diesjährigen Trainerfeier bekam er außerdem die Auszeichnung WIFI Feedback Star verliehen – seine Kurse kommen bei unseren Kursteilnehmenden also sehr gut an. „Das Unterstützen von Menschen und Organisationen in ihrer Weiterentwicklung hat für mich eine starke sinnstiftende Wirkung. Das WIFI bietet eine hervorragend organisierte Plattform für professionelle Trainings. Ich schätze es sehr, Teil des WIFI Trainerteams sein zu dürfen“, erzählt er.

Im Bildungsjahr 2023/24 hat er sein Bildungsangebot erweitert und bietet nun in der Bezirksstelle Imst zwei neue Kurse an: „Schwierige Mitarbeiter souverän führen“ und „Arbeitsbelastete Teams erfolgreich führen“. Im Interview erzählt er mehr zur Thematik und über seine neuen Kurse am WIFI Tirol.

Die junge Generation an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wechselt deutlich häufiger die Arbeitsstelle als die ältere. Um dennoch eine Mitarbeiterbindung zu entwickeln, braucht es einen kompetenzbasierten und sinnstiftenden Führungsstil
Rudi Beirer / WIFI Trainer

Vertrauen, Sinnstiftung und regelmäßiges Feedback

Die Arbeitseinstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist heute eine ganz andere als noch vor 50 Jahren. Work-Life-Balance wird gerade für die junge Generation ein immer wichtigeres Thema. Führungskräfte stellt das vor neue Herausforderungen, die es auch in Zukunft zu meistern gilt. „Die junge Generation an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wechselt deutlich häufiger die Arbeitsstelle als die ältere. Um dennoch eine Mitarbeiterbindung zu entwickeln, braucht es einen kompetenzbasierten und sinnstiftenden Führungsstil“, erzählt WIFI Trainer Rudolf Beirer. Ein attraktives Gehalt allein reiche nicht aus, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. „Die Menschen zwischen 16 und 28 Jahren, die in die Arbeitswelt einsteigen, suchen auch in ihrem Beruf nach Sinn und Selbstverwirklichung. Gerade die junge Generation wünscht sich eigenverantwortliches Arbeiten in einem angenehmen Team. Ein hierarchischer Führungsstil oder Mikromanagement sind mit diesen Erwartungen nicht wirklich vereinbar.“ Es brauche also einen Führungsstil, der einerseits für Klarheit und Sinnhaftigkeit in den Aufgabenstellungen sorgt und andererseits Möglichkeiten zum eigenständigen Handeln schafft. „Vertrauen, Sinnstiftung und regelmäßiges Feedback auf Augenhöhe sind besonders wichtige Führungskompetenzen der Zukunft“, betont der Experte.
Die Umsetzung des kompetenzbasierten und sinnstiftenden Führungsstils in der Praxis erfolgt durch die situative Anwendung der vier unterschiedlichen Führungsrollen:

  • Experten-Rolle
  • Manager-Rolle,
  • Leader-Rolle und
  • Coach-Rolle

Was genau hinter den verschiedenen Rollen steckt, erklärt Rudolf Beirer in seinen neuen Kursen.

Schwierige Mitarbeiter souverän führen

Was sind überhaupt schwierige Mitarbeiter:innen? Rudolf Beirer meint diesbezüglich, dass es um die Betrachtungsweise der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht: „Ist ein:e Mitarbeiter:in wirklich schwierig oder ist er/sie einfach nur anders als die Mehrheit? Werden oftmals Entscheidungen oder Vorgaben hinterfragt oder handelt es sich um einen ‚Dagegen-Typ‘, dem/der nie etwas passt?“ Wenn Mitarbeiter:innen ihre Arbeit gut machen und einfach nur ‚anders‘ sind, dann gilt es, den richtigen Umgang mit Ihnen zu erlernen. Rudolf Beirer hat hier einen eigenen Trick für Führungskräfte auf Lager: „Stellen Sie sich vor, diese Mitarbeiter:innen wären sehr gut und angenehm. Dieser ‚Wahrnehmungs-Change‘ bewirkt oft schon eine positive Veränderung im Umgang mit scheinbar schwierigen Mitarbeiter:innen. Sind diese tatsächlich schwierig, dann sind die wirksamen Strategien zum souveränen Umgang mit schwierigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilfreich“, erklärt er.

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Die Strategien zum souveränen Umgang sind:

  • Strategie des ganzheitlichen Blicks
  • Strategie der inneren Distanz
  • Strategie der eigenen Stärke
  • Strategie der wirksamen Worte
  • Strategie des typorientierten Führungsverhaltens

Im Kurs „Schwierige Mitarbeiter souverän führen“ erfahren die Teilnehmenden, worum es sich bei diesen Strategien konkret handelt und wie diese im Arbeitsalltag konkret umgesetzt werden können. Die Kursteilnehmenden gewinnen dadurch nicht nur an Führungskompetenz, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen, was in schwierigen Situationen positiv auf die Stressprävention wirkt.

Arbeitsbelastete Teams erfolgreich führen

Stress im Arbeitsalltag – eine Situation, die wir sicher alle schon einmal erlebt haben. Das subjektive Stressempfinden ist allerdings sehr von den verfügbaren Ressourcen abhängig. Ein starkes Team, das sich gegenseitig unterstützt, kann hier enorm helfen und Arbeitsstress reduzieren. „Gelebter Teamgeist schafft ein positives Klima, das auf die Teammitglieder motivierend wirkt und die Produktivität steigert. Um nachhaltig einen guten Zusammenhalt im Team zu schaffen, braucht es seitens der Führungskraft einen permanenten Teamentwicklungsprozess“, betont der Lehrgangsleiter. Sogenannte „Team-Richtlinien“, oder ein regelmäßiger Austausch von Erwartungshaltungen und Wünschen können hilfreich sein und Druck nehmen. Rudolf Beirer rät außerdem: „Die Führungskraft sollte den täglichen informellen Austausch zwischen den Teammitgliedern fördern, z. B. mittels eines Rituals oder mit einem gemeinsamen Morgenkaffee. Die Führungskraft kann somit der Cliquenbildung entgegenwirken und das Gefühl der Zusammengehörigkeit proaktiv fördern.“
Ein echtes „WIR-Gefühl“ ist von mehreren Faktoren abhängig. Rudolf Beirer geht in seinem neuen Kurs auch auf das sogenannte „Team-Cockpit“ ein. Dabei handelt es sich um eine Methode, mit der sich Führungskräfte schnell einen Überblick über die Teamsituation verschaffen können. Das Team-Cockpit zeigt, „was im Team gut läuft und wo es aktuellen Verbesserungsbedarf gibt“, erzählt Rudolf Beirer. Auf der Sachebene wird dann klar, ob die Aufgabenverteilung und entsprechende Arbeitsabläufe korrekt funktionieren. Auf der Beziehungsebene wird durch das Team-Cockpit klar, ob und wie gut die Arbeit im Team funktioniert. „Zum Beispiel, ob eine offene und ehrliche Kommunikation herrscht, sich alle gegenseitig unterstützen, es einen konstruktiven Umgang mit Veränderungen und mit Fehlern oder Konflikten gibt.“  

Wie Werkzeuge wie beispielsweise das Team-Cockpit konkret im Arbeitsalltag einzusetzen sind, lernen die Kursteilnehmenden im neuen Weiterbildungsangebot „Arbeitsbelastete Teams erfolgreich führen“.

Beitragsbild: ©Drobot Dean
Foto Rudi Beirer: ©alkapiwa77
Bild rechts: ©Lumus sp