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Management / Unternehmensführung

Recruiting – so finden und binden Sie passende Mitarbeiter:innen

„Professionell, aber menschlich, glaubwürdig und authentisch“ – Unternehmen müssen ein ‚Gesamtpaket‘ bieten, um die richtigen Mitarbeiter:innen ins Boot zu holen. WIFI Trainerin Ute Mariacher weiß, worauf es im Recruiting ankommt und wie Social Media dafür genutzt werden kann.   

Recruiting beschreibt den Prozess der Mitarbeitersuche und anschließenden Eingliederung in ein Unternehmen. Verantwortliche beginnen damit, offene Stellen mit interessanten Stellenanzeigen zu bewerben, geeignete Bewerber:innen auszuwählen und passende Personen anschließend für das Unternehmen zu begeistern und zu integrieren.

Ute Mariacher ist Trainerin am WIFI Tirol und Geschäftsführerin von continuus Führungs- und Organisationsentwicklung in Innsbruck. Im Interview erklärt sie, was Recruiting heute bedeutet, worauf Verantwortliche achten müssen und wie sie passende Bewerber:innen für ein Unternehmen begeistern können:

Vermeiden Sie Luftschlösser. Arbeitgeber:innen können nicht alles und sollten das schon gar nicht vorgeben. Lassen Sie runig hinter die Kulissen blicke, auch wenn es ein paar Ecken oder Kanten gibt.
Ute Mariacher / WIFI Trainerin und Geschäftsführerin von continuss Führungs und Organisationsentwicklung

Nun, es ist mittlerweile in aller Munde – und in vielen Branchen stark spürbar, dass sich der Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt verändert hat. Das bedeutet, dass sich die Kräfteverhältnisse verschoben haben: Heute bewerben sich viele Unternehmen um künftige Mitarbeitende. Für Bewerber:innen dagegen, gehören die Zeiten, in denen sie Bittsteller waren, der Vergangenheit an. Ich würde meinen, dass dies eher ein Paradigmenwechsel als eine stetige Veränderung ist. Bewerbende verstehen sich heutzutage als Kundinnen und Kunden.

Ungeachtet des Fachkräftemangels oder Generationenwechsels könnte man dies an Folgendem festmachen: Waren beispielsweise Bewerbende früher aktiv Suchende, sind sie heutzutage zunehmend passiver und abwartender. Außerdem können sie häufig zwischen unterschiedlichen Angeboten wählen.

Für das Recruiting bedeutet dies vermehrt, eine Marketingrolle einzunehmen. Der Aufbau und die Pflege eines positiven Markenimages zählen mittlerweile zu den Aufgaben im Recruiting. Idealerweise schließen sich alle Aktivitäten sowie die Erlebnisse und Umgangsformen entlang der Kandidatenreise der existierenden Arbeitgebermarke an.

Bei der Wahl eines Jobs spielt die emotionale Komponente eine maßgebliche Rolle, weshalb neben der fairen Bezahlung das ‚Gesamtpaket‘ passen muss. Dazu gehört auch die perfekte ‚Candidate Experience‘, denn auch andere Betriebe haben ansprechende Stellen. Apropos ‚perfekt‘: Darunter verstehe ich, dass das Unternehmen professionell aber menschlich, glaubwürdig und authentisch rüberkommen sollte.

Um Aufmerksamkeit zu bekommen, muss der Mehrwert als Arbeitgeber:in stärker betont und die Reichweite der Stellenanzeigen erhöht werden. Online-Maßnahmen samt konstant attraktiver Inhalte auf Social Media und weiteren Online-Kanälen sind also keine Kür, sondern Pflicht. Daraus ergibt sich zwangsläufig auch, dass das Bewerbungsmanagement schneller werden muss.

Allen voran sind Stellenanzeigen zu nennen, die (nach wie vor) eher einer To-Do-Liste als einem interessanten Angebot gleichen. On top sind sie häufig an inhaltsleeren Floskeln kaum zu überbieten. Als nächstes würde ich den Bewerbungsprozess selbst anführen. Je komplizierter, desto unattraktiver. Ergänzen will ich, dass lange Wartezeiten, fehlende Transparenz und ausbleibende Rückmeldungen aus der Zeit gefallene Aspekte sind.

Aktiv auf Kandidat:innen zuzugehen ist das Gebot der Stunde. Standardisierte Anfragen finden kaum Beachtung, individuelle Kontaktaufnahmen mit persönlichem Bezug zum Lebenslauf hingegen sehr.

Social Media Recruiting setzt voraus, dass die jeweiligen Kanäle konsequent mit attraktiven Inhalten für potenzielle Mitarbeiter:innen glänzen. Dass Betriebe dort auch ihre Werthaltung in der Interaktion mit Nutzer:innen zeigen, gehört zum guten Ton. So können sich Interessierte ein transparentes Bild vom potentiellen Unternehmen machen und gezielte Recruiting-Kampagnen auf fruchtbaren Boden fallen.

Erlaubt ist alles, was sich in einer wertschätzenden Willkommenskultur widerspiegelt. Diese zeigt sich bereits im Bewerbungsprozess und erst recht ab der Zusage. Es empfiehlt sich, von Anfang an in gutem Kontakt zu bleiben. Frei nach dem Motto »Wie der Start, so das Rennen«, sollte im Speziellen der erste Arbeitstag in positiver Erinnerung bleiben. Die folgenden Wochen stehen im Zeichen der Integration ins Unternehmen, also dem vertraut machen der neuen Person mit den gelebten Spielregeln, den Besonderheiten sowie den Aufgaben.

Vermeiden Sie Luftschlösser. Arbeitgeber:innen können nicht alles und sollten das schon gar nicht vorgeben. Lassen Sie ruhig hinter die Kulissen blicken, auch wenn es ein paar Ecken oder Kanten gibt. Gerade auf Social Media darf und soll es »menscheln«, gerne auch mal mit kleinen Hoppalas. Das macht’s realistisch, unterhält und baut Berührungsängste ab.

Entlang der gesamten Suche sollten Sie sich darauf fokussieren, was Bewerber:innen antreibt. Zeigen Sie, wie diese Wünsche im Unternehmen bereits umgesetzt und gelebt werden. Begeistern Sie mit einer außergewöhnlichen Kunden- und Nutzenorientierung.

Nun, es ist mittlerweile in aller Munde – und in vielen Branchen stark spürbar, dass sich der Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt verändert hat. Das bedeutet, dass sich die Kräfteverhältnisse verschoben haben: Heute bewerben sich viele Unternehmen um künftige Mitarbeitende. Für Bewerber:innen dagegen, gehören die Zeiten, in denen sie Bittsteller waren, der Vergangenheit an. Ich würde meinen, dass dies eher ein Paradigmenwechsel als eine stetige Veränderung ist. Bewerbende verstehen sich heutzutage als Kundinnen und Kunden.

Ungeachtet des Fachkräftemangels oder Generationenwechsels könnte man dies an Folgendem festmachen: Waren beispielsweise Bewerbende früher aktiv Suchende, sind sie heutzutage zunehmend passiver und abwartender. Außerdem können sie häufig zwischen unterschiedlichen Angeboten wählen.

Für das Recruiting bedeutet dies vermehrt, eine Marketingrolle einzunehmen. Der Aufbau und die Pflege eines positiven Markenimages zählen mittlerweile zu den Aufgaben im Recruiting. Idealerweise schließen sich alle Aktivitäten sowie die Erlebnisse und Umgangsformen entlang der Kandidatenreise der existierenden Arbeitgebermarke an.

Bei der Wahl eines Jobs spielt die emotionale Komponente eine maßgebliche Rolle, weshalb neben der fairen Bezahlung das ‚Gesamtpaket‘ passen muss. Dazu gehört auch die perfekte ‚Candidate Experience‘, denn auch andere Betriebe haben ansprechende Stellen. Apropos ‚perfekt‘: Darunter verstehe ich, dass das Unternehmen professionell aber menschlich, glaubwürdig und authentisch rüberkommen sollte.

Um Aufmerksamkeit zu bekommen, muss der Mehrwert als Arbeitgeber:in stärker betont und die Reichweite der Stellenanzeigen erhöht werden. Online-Maßnahmen samt konstant attraktiver Inhalte auf Social Media und weiteren Online-Kanälen sind also keine Kür, sondern Pflicht. Daraus ergibt sich zwangsläufig auch, dass das Bewerbungsmanagement schneller werden muss.

Allen voran sind Stellenanzeigen zu nennen, die (nach wie vor) eher einer To-Do-Liste als einem interessanten Angebot gleichen. On top sind sie häufig an inhaltsleeren Floskeln kaum zu überbieten. Als nächstes würde ich den Bewerbungsprozess selbst anführen. Je komplizierter, desto unattraktiver. Ergänzen will ich, dass lange Wartezeiten, fehlende Transparenz und ausbleibende Rückmeldungen aus der Zeit gefallene Aspekte sind.

Aktiv auf Kandidat:innen zuzugehen ist das Gebot der Stunde. Standardisierte Anfragen finden kaum Beachtung, individuelle Kontaktaufnahmen mit persönlichem Bezug zum Lebenslauf hingegen sehr.

Social Media Recruiting setzt voraus, dass die jeweiligen Kanäle konsequent mit attraktiven Inhalten für potenzielle Mitarbeiter:innen glänzen. Dass Betriebe dort auch ihre Werthaltung in der Interaktion mit Nutzer:innen zeigen, gehört zum guten Ton. So können sich Interessierte ein transparentes Bild vom potentiellen Unternehmen machen und gezielte Recruiting-Kampagnen auf fruchtbaren Boden fallen.

Erlaubt ist alles, was sich in einer wertschätzenden Willkommenskultur widerspiegelt. Diese zeigt sich bereits im Bewerbungsprozess und erst recht ab der Zusage. Es empfiehlt sich, von Anfang an in gutem Kontakt zu bleiben. Frei nach dem Motto »Wie der Start, so das Rennen«, sollte im Speziellen der erste Arbeitstag in positiver Erinnerung bleiben. Die folgenden Wochen stehen im Zeichen der Integration ins Unternehmen, also dem vertraut machen der neuen Person mit den gelebten Spielregeln, den Besonderheiten sowie den Aufgaben.

Vermeiden Sie Luftschlösser. Arbeitgeber:innen können nicht alles und sollten das schon gar nicht vorgeben. Lassen Sie ruhig hinter die Kulissen blicken, auch wenn es ein paar Ecken oder Kanten gibt. Gerade auf Social Media darf und soll es »menscheln«, gerne auch mal mit kleinen Hoppalas. Das macht’s realistisch, unterhält und baut Berührungsängste ab.

Entlang der gesamten Suche sollten Sie sich darauf fokussieren, was Bewerber:innen antreibt. Zeigen Sie, wie diese Wünsche im Unternehmen bereits umgesetzt und gelebt werden. Begeistern Sie mit einer außergewöhnlichen Kunden- und Nutzenorientierung.

Beitragsbild: © kamiphotos
Foto Ute Mariacher: ©JulianHöck